Dezember 1, 2020

DIE ZEIT INTEGRIEREN

Von admin-intdoc

Das Blut der Zeit in seine Venen haben das ist nicht jeden gegeben
Wenn man Mitglied einer alten Familie ist, sieht man alles ein wenig anders. Man trägt in seinen Genen die Zeit und somit alle seine Vorgänger. Nicht nur diese der väterlichen Seite, sondern auch diese seiner Mütterlichen Seiten. Ein echter Reichtum der Vergangenheit dass still die Gestalt eines Menschen geworden ist. Auf Grund dessen sind einige Gedanken über die Zeit und dessen Vergänglichkeit hiermit niedergeschrieben.

Auserwählt oder einfach erwählt
Und überall schwebt die Gestalt eines früheren Wesens der für seine Taten und sein Glauben genau da ist wo er gehört, wo er es sich gewünscht hat zu kommen und wo er es benötigt.  Langsam, ganz langsam und sogar fast still und Zeitlos bereinigt er sich. Hier nennt man Auserwählung Gnade. Einer wird gewählt der andere Wählt. Ob man es will oder nicht, hier gibt es keine Gleichmacherei.

Schnell oder Langsam.
Weder das Eine noch das Andere erlauben einen weiter zu kommen, ganz im Gegenteil. Wenn die Sachen schnell gehen, überhohlen sie sehr oft was Gut und Nützlich sein kann und die Schnelligkeit der Entscheidung ist oft dessen geringer Wert. Die Sicht ist dann auf die Zeit gestellt statt auf die Qualität. Wenn die Langsamkeit gepflegt wird, kann es sein dass wir  überholt werden, sei es in Gedanken oder in Taten. Die Langsamkeit einer Entscheidung ist somit oft Ursprung dessen verpassten Wert. Aber ist es wirklich ein Grund um schnell zu entscheiden. Ist es nicht besser richtig zu entscheiden? Bei einer schnellen Entscheidung versuchen wir die vorhandenen Chancen zu integrieren und mitzunehmen. Dieses würde allerdings bedeuten dass nicht die Schnelligkeit der Entscheidung wichtig ist, sondern die Nutzung der Chancen. Diese Chancen sind allerdings sowohl von der Vergangenheit als auch von der Zukunft zu betrachten. Und nur mit diesen Prämissen sollten wir das Jetzt beeinflussen. Dieses würde allerdings bedeuten dass wir auch eine reale Wahrnehmung der Zeit integrieren können.

War und Wird finden im Ist ihr ganzes Sein
Hier handelt es sich in keiner Weise die Vergangenheit zu ignorieren, ganz im Gegenteil. Es handelt sich auch nicht um nur Entscheidungen zu verschieben. Nein es handelt sich um einen Befreiungsprozess, bzw. ein reines Verhalten. Und dieses Verhalten ist das Spiegelbild unser Inneres. Ob wir es wollen oder nicht, unser Verhalten ist durch unser Ist, bzw. durch dem Moment konditioniert. Das bedeutet aber dass wenn wir diese Konditionierung bekämpfen, würden wir einfach gegen uns selber kämpfen. Das Selbst ist aber leider meisten stärker als unsere Wünsche, denn es integriert diese oder macht als ob und verkleidet sie als Eigennutzen oder Eigenwünsche. Ganz anders wird es wenn wir einfach dieses verhalten wahrnehmen. Dafür müssen wir allerdings Bewusst werden. Diese Bewusstheit ist ausschließlich ein „Ist“ Zustand. Und wieder sind wir beim gleichen Kapitel. Wie kann ich selbst werden? Nur in dem das Ist voll bewusst wird?

Nicht aus dem Druck entscheiden sondern Über-legen, Ab-wägen, Analysieren.  Zurückhaltung im Denken sowie im Handeln zeigen. Dafür die Freiheit die uns gegeben ist und die Zeit die uns immer zusteht integrieren, egal welche Entscheidung am Ende getroffen wird. Gleichgültigkeit empfinden ist somit das beste Mittel um sich von den erzogenen Ängsten und dem Gefängnis der Wünsche zu befreien. Dieses Ziel ist dennoch besonders schwierig zu erreichen. Nur durch üben ist es möglich es zu erlangen. Am Ende entsteht die Gelassenheit und genau diese sollten wir wachsen lassen. Gelassenheit ist keine Gleichgültigkeit und genau dieser Unterschied ist für uns so schwierig zu verstehen. Nein keine Gleichgültigkeit sondern eine Befreiung unsere Wünsche die wir allerdings wahrnehmen sollten. Und genau hier entsteht der Gleichgewicht der zu finden ist.

Die Spontaneität hat Ihre Grenzen. Sie ist gut wenn ihre Wurzeln nicht aus unsere begrenzten Konditionierungen bestehen.  Eigentlich das Gegenteil von Aktionismus aber sehr wohl das Gleiche als ruhige Souveränität. Nur in dieser Souveränität des Augenblick und des Dasein können wir uns über das unerwartete überraschen lassen. Überrascht wird man durch das nicht herauslesbar. Dafür sollten wir aber jederzeit den Mut haben bereit zu sein seine Pläne zu ändern. Trösten können wir uns in dem Änderungen einfach unsere Pläne zum Leben bringen.

Die Spontaneität sollte aus der Ruhe entstehen. In der Ruhe liegt nämlich die Kraft. Ab-warten, Geduld zeigen, die Zeit in den Entscheidungen integrieren, aber dafür sollten wir auch die Zeit haben oder sie uns einfach gewähren wenn sie uns nicht geschenkt wird. Um sich nicht den Druck der Situation unterwerfen zu müssen, brauchen wir diese Stärke die auch synonyme der Freiheit ist. Ausschließlich in und mit dieser Stärke können wir uns vom Zeitgeist befreien. Der Zeitgeist ist ja nur der Geist eines Momentes und untersteht meistens nur dem Ehrgeiz dessen Einfluss wir uns befreien sollten. Leicht ist es nicht.

Spontaneität und Ruhe mit als Ziel die Langfristigkeit. Das ist in der heutige Zeit im totalen Widerspruch. Zeit ist Geld sagt man. Das ist aber nur teilweise wahr, denn Zeit ist nur was man davon macht. Manchmal kann es sehr viel mehr als Geld sein. Zum Glück ist dieser Spruch nur durch diejenigen die weder Geld noch Zeit haben ausgesprochen. Und genau hier ist eigentlich das beste Beispiel einer falschen Wahrnehmung. Statt die Zeit als Qualität zu bewerten wird sie Quantitativ empfunden. Materiell oder seelisch arm sind die Leute die noch in diesem Maß denken und leben.

Um das Ist zu genießen sollte man die Zukunft in ihrer Eigenschaft als Zukunft lassen. Nie dürfen wir sie im Jetzt künstlich hineinziehen. Da wäre entweder die Zeit nicht passend oder die Ergebnisse nicht Zeitaktuell. In jedem Fall wäre es ein reiner und unfruchtbarer Gegensatz. Die Zukunft prägt durch unsere Hoffnungen teilweise das Ist aber im gleichen Maß als das Ist die Zukunft prägt. Das Gleichgewicht ist hier schwierig zu finden. Finden kann man es nur wenn die Vergangenheit dessen Ergebnis wir sind, voll akzeptiert und integriert wird. Die Übung dieses immer wieder zu erleben ist leider besonders mühsam.

Die Bereitschaft sich mit dieses auseinander zu setzen ermöglicht ein Vorschritt.
Dafür ist teilweise die Meditation ein Weg dazu. In die totale innerliche Stille erzeugt man einen freien Platz für was darauf wartet befreit zu werden und zu wachsen. Das Unbewusste kann somit aufsteigen und Freiheit finden. In dem man es wahrnimmt, allerdings ohne es zu bewerten, kann es selber entscheiden ob es weiter in uns lebt oder ob es sich verselbstständigt. Wahrnehmen ohne zu bewerten ist also der beste Weg dazu. Durch die Wahrnehmung lösen sich dann von selber die Strömung die nur auf Ihre Befreiung warten und die sehr leise aber unglaublich starke Ängste erzeugen können. Leider sind wir dessen nicht bewusst. Also ist die Wahrnehmung dessen besonders wichtig und nur so gelingt es dann auch Überraschungen mit Freude zu genießen.

Diese Bereitschaft oder Wahrnehmung kann sehr wohl expressiv werden. Durch das Gesprochene oder die Körpersprache kommt viel aus dem tiefsten von uns heraus. So ist es  wenn wir Rot vor Wut oder Schande werden. Vielleicht is es nur das Ergebnis eines konditionierten Verstandes vor einer bestimmte Situation? Die Konditionierung ob etwas gut oder schlecht ist. Diese Konditionierung ist allerdings sehr oft Erziehung, Fantasie, Moral aber leider selten Wahrheit. Um davon unabhängig zu werden sollte die Gleichgültigkeit im Gleichen Maß das Aufkommen der Wahrnehmungen begleiten. Wenn wir die Wahrnehmung Unterdrücken erlauben wir nur unbewusst das diese Fantasien später wieder erscheinen. Wahrnehmen sollte allerdings nicht einfach als Akzeptanz betrachtet werden. Weder sollten wir unter den Teppich kehren, noch sollten wir der Gesellschaft ohne moralische Regeln freie Wildnis überlassen. Die richtige Einstellung wäre viel mehr bewertungslose Aufmerksamkeit schenken bzw. Feststellen, allerdings ohne zu unterdrücken. Wahrnehmen ist somit gleich gestellt zu leben lassen oder sich von der Zeit beschenken lassen.

Dieses sensible Denken, Erfahren und Empfinden, ist eine reine Einstellung. Das Gleichgewicht zwischen Bewusstsein und Unbewusstsein, zwischen Kopf und Gefühl sollte uns erlauben einfach „Ist“ zu werden. Genau was der Schöpfer von uns erwartet um seine Schöpfung weiter in seinem ursprünglichen Sinn zu bearbeiten. Empfinden und analysieren, dafür Emotionen zulassen, nicht mit dem Kopf Tatsachen im Besitz nehmen, sondern alles in Freiheit mit dem Kopf zu analysieren und vor dem Ergebnis keine Ängste zeigen.  Ausschließlich in dieser Freiheit gibt es eine Entwicklung. Die Freiheit wird somit als Teil der Schöpfung wahrgenommen. Wollen wir diese Freiheit nicht erleben? 

Mit dem Bewusstsein über die „Qualität der Zeit“ fängt alles an. So haben wir auch dieses Kapitel angefangen, so werden wir es auch beenden. Wir sollten bewusstwerden über was jeweils in einem gegebenen Moment möglich ist. Mehr ist von uns nicht verlangt. Andersgesagt ist: versuchen wir doch einfach realistisch zu sein. Nicht seine Träume oder seine Hoffnungen als Tatsache betrachten, sondern seine Grenzen und mit diese einen Weg des Möglichen finden. Verhandlungen, wenn auch mit sich selber, sind dafür immer notwendig.  Konflikte sind hier nur kontraproduktiv.