August 6, 2020

Graf Romée d´Harambure. Interview 2002

Von admin-intdoc

R.S.I Rundfunkübertragung am 9.10.2002. S. Lehmann

Mit dem zweifelsfreien Freispruch haben Sie einen großen Erfolg erreicht. Wie geht es jetzt weiter?
Es ist überhaupt kein Erfolg, sondern nur das normale Ende einer geldverschwenderischen Aktion der Arbeiterkammer, die die ganze Affäre ins Rollen gebracht hat. Danach waren nur noch Hampelmänner im Spiel. Dorfgendarmen, die keine Bilanz lesen können, Journalisten, die ohne Recherche immer nur das gleiche herausbrachten, Kammerfunktionäre, die unbedingt recht haben müssten, sei es auch auf Kosten der Aktionäre.

Aber ich nehme an dass es Ihnen gefreut hat?,
Selbstverständlich bin ich froh darüber. Diese ganze Geschichte hat genug Schaden angerichtet. Die Kosten für den Steuerzahler als auch für die Beteiligten war gewaltig.

Werden Sie eine Entschädigungsklage einbringen?
Es wird mir immer wieder empfohlen. Aber das sollen die Aktionäre machen. Ich habe für denen genug getan. Drei Jahre lang habe ich fast ohne Gehalt für diese Gesellschaft gearbeitet. Ich hatte als Ziel, Pöchlarn zu verkaufen und ein größeres Projekt in Tschechien fertig zu bringen. Beides ist mir gelungen. Damit war mein Ziel erreicht, und danach habe ich die Funktion zurückgelegt. Der Rest der Geschichte, die Versteigerung von Pöchlarn, der Konkurs der Gesellschaft, hat dann viel später stattgefunden.

Die Aktionäre wurden aber von der Arbeiterkammer vertreten?
Nur knapp 500 von fast 3.000 Aktionären. Aber nachdem die AK viel Radau gemacht hat, erweckt sie den Eindruck dass sie alle Aktionäre vertritt. Ganz im Gegenteil, viele davon sind entsetzt über das Vorgehen dieser Behörde.

Es wird aber ein Musterprozess gegen Sie vorbereitet?
Darüber weiß ich nichts. Es scheint aber deren größte Beschäftigung zu sein. Besser wäre es, sie würden eine Entschädigung an die Aktionären für den entstandenen Schaden zahlen.

Was werden Sie jetzt tun?
Für mich ändert sich eigentlich nichts. Ich werde weiter Immobilienprojekte vorantreiben.

Werden Sie Österreich verlassen und kann man nicht mehr mit Ihnen für die Revitalisierung alte Gebäude rechnen?
Was heißt verlassen, ich bin ja sowieso ständig unterwegs und viel im Ausland. Aber im Herzen bleibt mir dieses Land mit allen seine Widersprüchen wichtig und ich habe keinen Grund, ganz Österreich für die Dummheit einzelner verantwortlich zu machen. Derzeit habe ich derzeit größere Projekte in Frankreich und in Deutschland, die mich voll beschäftigen.

Ich danke für das Gespräch!