ES IST ZEIT, EUROPA NEU ZU DENKEN.
In Europa entstehen neue Risse. Auf der einen Seite die Länder des Südens mit größere Defizite und auf der anderen Seite, Länder die nicht bereit sind für den Unsinn der anderen zu zahlen. Die Befreiung Osteuropas war eine außergewöhnliche Gelegenheit, Konzepte neu zu gestalten. Aber es wurde kein neuer Weg beschritten.
Die Länder unterwerfen sich Brüssel. Die neuen Gesetze sind Ergebnisse europäischer Richtlinien. Haushalts und Energiepolitik stehen unter Beobachtung, Sozialpolitik hat keinen Anspruch mehr auf Nationalität, denn wir müssen allen Armen der Welt helfen. Die Moral ist, in den Händen großer internationaler Organisationen, säkulare geworden. Dazu stellt die Kommission, die demokratischen Entscheidungen der einzelnen Regierungen im Namen einer „Rechtsstaatlichkeit“ in Frage.
Die Europäische Union wäre somit neu zu denken. Dennoch wird jede Frage zur Europäischen Union als ein Verbrechen betrachtet, statt als ein Denkprozess für die Zukunft. Wir stehen an einem Scheideweg, und wenn wir ein neues Europa gestalten wollen, brauchen wir einen für alle akzeptablen Weg, der keine Dampfwalze ist, sondern ein Pflug, der Früchten zieht, wo die Saat der Erneuerung liegt.
Mit Anmerkungen von Stéphane Buffetaut 24. April 2022