DAS IST UND DAS NICHTS
Romée d´Harambure. Überlegungen und Mystik
Das All scheint eine Reihe von Materien in verschiedenen Formen und Erscheinungen zu sein und dazu gibt es noch ein Dazwischen. Dieses Dazwischen ist allerdings nicht „Nichts“, sondern einfach keine Materie. Manche behaupten, es ist „Distanz“, andere behaupten es ist „Zeit“. Schlimm und falsch wäre es in jedem Fall zu behaupten, nur weil es nicht materiell ist, dass es „nichts“ ist.
Das „Ist“ und das „Nichts“ können wir weder erklären noch erfassen. Das „Nichts“ scheint das Immaterielle zu sein, das wir nicht erfassen können. Dennoch ist es etwas, und indem es ist, sollte es auch als solches bewertet werden.
Das Ist kann nicht leer sein, es kann nur eine Form der Leere annehmen. Die Zwischenräume sind Verbindungen und somit alles andere als „Nichts“. Indem sie Verbindung sind, sind sie auch Information und oft „Zusammenspiel“ von Distanz, Zeit, Winkel, Entfernung, Teil eines Konzeptes etc. Eine andere Erklärung oder Beschreibung fällt mir derzeit nicht ein. Die Leere wird also nur als Leere genannt, weil dort keine Materie zu finden ist. Dafür heißt es aber noch nicht, dass sie „Nichts“ ist.
Geist und Materie sind fast das Ebenbild davon. In der Esoterik wird gemeint, dass alles ein Ebenbild hat. So wie es oben ist, so ist es auch unten. Die Regeln des Materiellen sind immaterieller Natur. Die materielle Erscheinung und die immaterielle Information sind nur zwei verschiedene Formen des Gleichen. Dennoch können wir uns fragen ob das Materielle das Geistige begrenzt? Meiner Meinung nach ja, allerdings kann der Mensch im Sonderzustand der Erleuchtung 100 % Geist werden, wenn er in der Lage ist, die Materie als Katalysator der Intuition zu bewirken.
Das Verborgene.
Einen kleinen Teil des Universums kennen wir, erfahren oder erforschen wir, aber der Großteil davon ist uns unbekannt. Diesen Teil können wir nur erraten oder ausdenken! Genau das ist unsere größte Freiheit und hier könnte es sein, dass Gott mit uns spielt. Sollen wir mit ihm oder gegen ihn spielen?
Die Zusammenhänge. Sollen so viele Zusammenhänge, die einer gewissen Ordnung unterstehen, sich einfach von selber geschafft haben? Die Fragenstellung und unser Unwissen beinhalten alle Möglichkeiten. Und wenn es keine einmalige Schöpfung gab, was war dann? War früher alles in Einem, bzw. in einer explosive Masse, die am Anfang unseres Seins war? Viele der Zusammenhänge werden uns von der Wissenschaft erklärt. Manchmal sind es Theorien, manchmal sind es Zusammenschlüsse, dennoch ist es immer nur Teilerklärung eines Ganzen, dessen Dimensionen uns überwältigt.
Das nicht erklärbare wird einfach als göttlich dargestellt. Damit, und bis auf weiteres, gebe ich mich derzeit zufrieden. Ist es Bescheidenheit oder Bewusstsein meiner Grenzen? Vielleicht auch nur Wahrnehmung des Irrationalen? In der Bibel zeigt Gott Moses seinen Rücken und damit ist schon sehr viel erklärt. Die Schöpfung lässt er sich frei entwickeln, dafür zeigt er sich nicht von vorne, da wo vielleicht alles schon bestimmt wäre, und sei es nur durch Wünsche und Hoffnungen.
Wissenschaftlich betrachtet können angeblich subatomare Partikel aus dem Nichts entstehen. Das„Nichts“ wird aber weder definiert noch erklärt. Ist es nur die Abwesenheit der Materie? Existiert wirklich das „Nichts“ oder ist es nur die Hülle des realen „Ist“? In diesem Fall wäre es ein Teil des „Ist“. Eine Form, eine Richtung, eine Entfernung, eine Zeit und vielleicht auch vieles mehr? Hier werden, im Bereich der hoffnungsvollen Vermutungen, dass diese sogenannte „Partikel“ genau den Nachweis liefern, dass das im „Nichts“ das „Ist“ besteht, die Atomphysiker überholt. Aber was sollen wir eigentlich verstehen, wenn etwas aus den „Nichts“ entsteht? Ist es nur sichtbar? Erfassbar? Messbar? Falls ja, würde es bedeuten, dass, wenn diese Partikel nicht sichtbar, nicht erfassbar und auch nicht messbar sind, sie dann einfach nicht existieren? Kann es sein, dass sie sehr wohl existieren, aber nur manchmal und unter gewissen Bedingungen? Die Entwicklung findet ständig im Raum statt. Manchmal ist sie messbar, manchmal ist sie sichtbar, manchmal auch nicht. Dieses ist aber noch lange nicht die logische Schlussfolgerung oder der Beweis, dass darüber oder darunter, daneben oder davor kein wünschender Geist ist. Das Verständnis ist nicht nur logische Schlussfolgerung, sondern kann auch Intuition sein, welche sehr oft mit Sensibilität und Gehirngespinst entsteht. Pech für die Wissenschaftler, die das „Nichts“ oder das nicht Erklärbare als Grenze des Verständnisses erklären.
Als Schlussfolgerung bin ich der Meinung, dass das „Nichts“ nicht existiert. Es ist eine abstrakte Bezeichnung für etwas, das für uns Menschen ohne Materie, unsichtbar, forschungsmäßig unerreichbar und dennoch nicht ohne Wirkung ist. Es kann Verbindung sein, es kann Distanz sein, es kann Leere sein, es kann Stille sein, allerdings ist es immer etwas, auch wenn wir dieses Etwas nicht definieren können. Die Schwelle zwischen „Formen und nicht Formen“, „Materiellem und nicht Materiellem“ ist einfach das Mysterium der Konzeption oder der Schöpfung. Ähnlich ist es mit unserer Seele. Diese können wir nur durch das Erleben erfassen. Das Erleben hängt allerdings von uns selber ab, von dem, was wir sind, was wir denken, was wir machen. Diese Symbiose können wir nur in uns und durch uns selber erfahren.